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Biodiversität von Pilzen in Hessen und Yunnan (SW-China) zur Ermittlung ihres biotechnologisch nutzbaren Potentials

 

In heimischen und tropischen Waldökosystem gewährleisten Pilze mit ihren vielfältigen physiologischen Fähigkeiten einerseits das Recycling und den komplexen Abbau von sehr unterschiedlichen Abfallstoffen (saprobe Streu- und Humusabbauer) und andererseits die Nährstoffversorgung durch den Nährstofftransfer von Mineralstoffen aus dem Boden und Humus in die Wurzelzellen ihrer Wirtspflanzen (Mykorrhizasymbiose-Pilze).  Während die mitteleuropäischen Wälder als Folge der Eiszeiten aus nur wenigen Baum- und Pflanzenarten aufgebaut sind, beinhalten sie im Vergleich dazu ein enormes Spektrum von Pilzarten. Trotz des relativ guten Bearbeitungsgrades der artenreichen Pilzflora in Mitteleuropa ist die tatsächlich existierende Biodiversität der im Boden lebenden Pilze nur annäherungsweise bekannt. Als ein Biodiversitätshotspot von globaler Bedeutung für viele Organismengruppen wurde Yunnan (China) bereits erkannt. Um wie viel größer muss dann die Biodiversität von Pilzen in diesen abgelegenen tropischen Regionen von Yunnan (SW-China) sein, die erst seit relativ kurzer Zeit studiert werden. Dort konnte bislang nur ein kleiner Bruchteil der Artenvielfalt der Pilze beschrieben werden. Im dichtbesiedelten Europa ist ein hoher Biodiversitätgrad von Pilzen lediglich noch in naturnahen Gebieten wie z.B. in unserem Untersuchungsgebiet Nationalpark Kellerwald-Edersee zu erwarten.

Erstes Ziel dieses Projektes ist es, die Diversität der Großpilze und zusätzlich mykoparasitischer Pilze in Hessen und in Yunnan zu analysieren und bislang unbekannte Pilzarten zu identifizieren und neu zu beschreiben

Durch Isolierung und Kultivierung der dort lebenden Pilze soll die Möglichkeit  erschlossen werden, die spezifischen Fähigkeiten der verschiedenen Pilzarten zu erkennen und sie für eine biotechnologische Anwendung und kommerzielle Nutzung einsetzbar zu machen.

Eine besondere Bedeutung besitzen im Waldökosystem solche Pilzarten, die von anderen Pilzen leben und auf diesen Pilzen parasitieren. Man nennt diese Gruppe  Mykoparasiten. Sie stellen vermutlich ein außergewöhnlicheres Reservoir an bislang ungenutzten Pilzarten dar, die eine Anwendung im biologischen Pflanzenschutz zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten an Pflanzen finden könnten.

Unsere Arbeitsgruppe arbeitet eng mit den anderen Kooperationspartnern des IPF zusammen. Die Untersuchungen zur Pilzartendiversität in Yunnan werden in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Z.L. Yang (KIB - Kunming Institut of Botany, China) durchgeführt.

Die wissenschaftlichen Studien werden unter strenger Berücksichtigung der CBD-Richtlinien durchgeführt.

 

Kontakt: AG Prof. Dr. Kost